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IV. Jahrgang.
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Mai 1858.
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Redigiit und tmiMMbeu von
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E'mzesne Blätter:
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Erscheinen jeden
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Dienstag
und
Freitag.
Richard Wagner's Charaktere.
Zur Verb efserungs frage des Musikalienverlags.
Feuilleton: S. W Dehn.
Kunstnotizeni Carltdeater.
Richard Waguer's Charaktere.
I.
Der Taimhäuier".
IS-its-j>ung j
Die Reinigung überhaupt beruht, nach Lessing, in nichts an
derem . als in der Verwandlung der Leidenschaften in tugendhafte
Fertigkeiten. Das tragische Mitleid muß nicht allein, in Ansehung
des Mitleids, die Seele Desjenigen reinige», welcher zu viel, sondern
auch Desjenigen, welcher zuwenig von diesem Affecte empfindet!
die tragische Furcht aber muß, nicht allein i» Ansehung dcr Furchk, die
Seele Desjenigen reinigen, welcher sich ganz und gar keines Unglückes
befürchtet, sondern auch Dessen, den ei« jedes Unglück, selbst das ent
fernteste, selbst das unwahrscheinlichste, in Äugst setzt! gleichfalls muß
das tragische Mitleid, in Ansehung der Furcht, dem, was zu viel, und
dem. was zu wenig, steuern, sowie hinwiederum die tragische Furcht,
in Ansehung des Mitleids. So Lessing. Wende» wir nnii dieß auf
die Hauptfigur des vorliegenden dramatischen Wertes an.
Wir sehen iu Tannhäuser einen mit Schwächen behaftete»,
keinen vollkommenen, aber auch keinen absolut verderbten Menschen,
keinen Bösewicht, Er theilt, mil seinen Mängeln, seinen stürmi
schen , leidenschaftlich bewegten Empfindungen, wie in seine»
edleren Gefühlen, die allgemeine Natur des unvollkommenen
Menschen. Er steht uns weder in jener, noch in dieser Beziehung
fern und fremd; er ist im Ganzen, in den Hauptgrundzügen seines
Wesens, wenn wir den Kern von der Schale der äußeren Zuthaten
loslösen, einer unsers Gleichen, mögen auch seine Affecte erhöhter,
seine Handlungen kühner und abenteuerlicher, seine Verirruugen und
Kämpfe größer sein, als die der Mehrzahl der minder ungewöhn
lichen Erscheinungen. Er strauchelt und fällt wie jeder Erdenwaller!
er rafft sich auf, bereut handelnd und handelt bereuend! er umer
liegt dem gefahrvolle» Momente, um zu desto größerer Thatkraft sich
wieder zu stählen; er kämpft gegen hemmende Schranke» ! seine Natur
scheint zu unterliege» und wird, nach Beweisen des emporstrebenden
edleren WvllenS, in dem Augenblicke dieses schenibareu Befiegtseins
durch die im besser» Menschen liegende und die über ihn waltende
höhere Kraft der Versöhnung zugeführt.
Dieß alles find Momente, die uns für ihn erwärmen, unsere
Theilnahme für ihn. unser Mitleid mit ihm in Anspruch nehmen.
Das Unglück, das er sich durch seine eigene Schwachheit, durch seine
Fehltritte zugezogen, bewegt uns, weil wir aus ihm immer das
bessere Wesen herausfühle», bewegt uns um so stärker, als wir ihn
mit Thaten hervortreten sehen! seine Schuld erscheint uns nach
solchen Thaten zu hart heimgesucht. Wir «üffen ihm daher unser
Mitleid zuwenden, und zwar in um so höherem Grade, weil wir die
Möglichkeit empfinde», daß sein unbeachtet und ungerührt zurückge
wiesenes Leide» auch >ns treffen könne. Läßt diese Gleichheit sonach
der Furcht Raum, vielleicht auch unser Schicksal dem seinigen mehr
oder »eniger ähnlich zu sehen, so erwächst aus dieser mit dem Mit
leid eng verkettete«, von ih« unzertrennlichen Furcht jene« gleichsam
zur Reife. Indem solche L«ide»sch«ften in uns rührend und erschüt
ternd durch die handelnde Person unwillkürlich erregt werden, kann
Jagkrzeilt
^orresp onten
z. veirzig.
die Wirkung nicht ausbleiben, daß zugleich die Reinigung unserer
Affecte des Mitleids und der Furch!, nebst den damit verwandten,
d. h. die Verbannung ihrer Ertreme, die Zlirückführung auf ihr
richtiges Maß und Gleichgewicht hervorgebracht wird.
Unverkennbar ist der Charakter Tannhäuser's so gezeichnet, daß
diese Läuterung nicht ausbleiben kaun.
Muß sein Schicksal Mitleid einflößen, so weiß der Dichter das
letztere auf die Grenzlinien zurückzuführen, innerhalb deren es sich
zu bewegen hat. ohne in ein Zuviel auszuarten, oder i» ein Zuwenig
umzuschlagen. Tannhäuser's erstes Straucheln entsprang einer
leidenschaftlichen Regung, die das Heiligste in der Menschenuatur,
ihre moralische Seite, mehr oder weniger verletzte. Er entrinnt der
seibstdsreiteten Gefahr u»d beginnt so, sich in unseren Augen zu er
heben, unsere Theilnahme iu erwecke» und sie in dem Maße zu
steigern, als er den heiligste» Empfindungen der menschlichen Seele
nähert und fit wieder in sich aufnimmt. Da strauchelt er ^uin
zweiten Male! wir wenden uns in diesem Augenblicke abermals
von
ihm ab. um bald darauf unser Mitleid mil semer Lage in Anspruch
genommen zu sehen, aber noch in einem geringeren Grade, denn er
hat sich seine Lage, wie schrecklich sie auch ist, durch eigenes Ver
schulden zugezogen.
Das Mitleid wächst nun zwar im weiteren Verlaufe, wo alle
aufrichtigen Renebezeignnge» sich als vergeblich zu erweisen scheinen!
allein es kaun nicht die Schranken übersteigen, nicht nach der eine»
oder andern Seite ausarten, weil Derjenige, welcher überhaupt
zu
viel Mitleid fühlt, durch die in der eigene» Handlung des Heiden
liegende Veranlassimg feines Geschicks auf die Grenze zwischen ver
schuldet und unveischiilpet oduk Weiteres gewiesen wird
und deshalb
feinem ursprünglichen, zu weit gehenden Gefühle durch da« tragische
Mitleid eine Schranke gezogen siebt. Umgekehrl aber sind die
zur
Entsüdnung anstrebenden aufrichtigen Handlmigen Tannhäuser's
gegenüber seinem Loose völlig geeignet, die Seele kes zu wenig
Mitleid Empfindenden so anzuregen, daß sie, zu ihrem eigenen
Nutzen. in erhöhten Affecl gerathen muß. Das tragische Mitleid
wirkt somit nach beiden Richtungen hin reinigend.
Ebenso verhält es sich mit der tragischen Furcht. Wir fürchten
für Tannhäuser hauptsächlich von dem Momente
an, wo er sein Ge
heimniß verrathen hat. ja, ein, wenn auch dunkles, Vorgefühl dieser
Regung ist schon vorhanden, als der verhängnißvolle Kettstreit be
ginnt. indem wir uns des der Göttin gethanen Gelübdes erinnern.
Wir find nun um sein Schicksal besorgt, weil er uns bereit« Theil
nahme eingesiößt hat. Auch Derjenige, welcher sich im Leben einer
unbefangenen. zu wei, gehenden Arglosigkeit hinzugeben gewohnt
ist. wird sich jene« Gefühles der Furcht nicht erwehren können,
weil
dir ganze Lage. die vorausgegangenen und die begleitende« Um
stände in ihrer Motivirung unmittelbar daraus hindrängen.
Im
Gegensatze hierzu gewährt die Situation«- und Charakterzeichnung
de« Ge«üthe He« allzu AengAliche« keine unbeschränkte Nahrung:
denn, obschon von Gefahre« bedroht, deutet die Gestatt de« Helden
durch seine Handlungen und deren Beweggründe unverkennbar
genug
aus de» tiefere» Hintergrund hin. welcher die «ahrscheixllchknt. ja,
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Noch ein
Beispiel: Erst unlängst kam ein junger Componist zu
und bat mich um mein Urtheil über sein mitgebrachtes Manuscript.
Er hatte keine andere Tempobq-eichnuug, als die des Metronoms angegeben. Als ich ih« damßi beßlWte, z«b er mir die alte Geschichte, daß
die italienisch«« Bejeichmmge«, z. B.
sostevuto, ^Ilsxro vivnev
u, f. w., unzureichend st»d. a>4 Ant«»rt, u»d meinte, daß er die Be«
Zeichnung d«< Metronoms für bie stcheffte Bürgschaft halte, daß sein
gedachtes Tempo nicht mißdeutet wird. Ich holte sogleich meinen Me
tronom (den ich mir erst unlängst vom oben erwähnten Herrn Joseph
Lohn reguliren ließ) und fing das Manuscript nach den Schlägen des
bezeichneten Grades durchzuspielen an. Der junge Componist war sehr
erstaunt über das ganz andere, als das von ihm gedachte Zeitmaß. Die
Sache wurde abermals untersucht, und die Differenz beider Metronome
war abermals sehr bedeutend. Solche Erfahrungen, müssen sie nicht diejenigen aus ihrem süßen Schlummer wecken, die da jedem Metronom
blindlings Glauben schenken, und keinen Irrthum mehr für möglich
halten, wenn sie sich ein solches Instrument bei irgend einem Uhrmacher
oder in einer Nürnberger Waarenhandlung angeschafft haben?
Von diesem blinden Vertrauen scheinen in neuerer Zeit die meisten
Komponisten gleich meiner Wenigkeit geheilt worden zu fein; denn wie
wäre es sonst zu erklären, daß man in den letzten Jahren auf den
publicirten Musikstücken nur höchst selten eine Metronomsbezeichnung
findet, während man vor 1» Jahren kaum eioStück ohne dieser Bezeichnung in die Hand bekam?
Also auch in diesem Punct« wäre ein Aufruf um Abhilfe an der Zeit,
um die herrliche Erfindung Mälzel's wieder zu Ehren zu bringen und
ihr wieder allgemeinen praktischen Werth zu verschaffen.
die Gewißheit immer klarer hervortreten läßt, daß seine Versöhnung
mit dem Geschicke, seine Rettung fich anbahnen und erfüllen werde.
Auch die tragische Furcht erweist fich sonach in der Tanichäuser-Tragödie als auf die Gegen sitz« d« Witikliche» Furcht in den Gemüthern
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mir
mit Reinigung wirkend.
T<mnhä«ftr erweckt,
Aber auch da« tragische ZWleid.
ist wohl geeignet, dem Uebermaß» her Furcht m ihrem Zuviel oder
Zuwenig zu steuern, und umgekehrt die tragische Furcht diesen Eltremen des Mitleids
lSchw«
Zar Verbessertmgsfrage des Mufikalirnverlags.
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I.
A. Pacher.
t^Schlus:.)
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Noch möge man Folgendes beobachten: Man lasse das aufgezogene
Uhrwerk jederzeit ganz ablausen, damit die Feder in der Zeit, wo man
den Metronom nicht benutzt, nicht gcsvaiint stehen bleibt, was dieselbe
bald abnützen und dadurch die Regulirungskrast schwächen würde. Nach
einigen Monaten ist eine kleine Anfeuchtung durch Oehl der fich reibenden
Theil« im Uhrwerk unerläßlich. Ist entlich der Metronom unrichtig oder
verdorben worden, so gebe man denselben nicht dem ersten besten Uhr
macher zur Reparatur, wie dieß so häufig geschieht, sondern einem ver
läßlichen, mit dem Instrumente wohlvertrauten Mechaniker.
Schließlich fühle ich mick veranlaßt, folgende zwei Beispiele aus meinen
Erfahrungen zum Besten zu geben. Ich gab einer talentvollen Schülerin
die 8on»ts pMetique von Beethoven zum Einstudiren. es war Has54 nictronomisirt (sonderbar
linger's Ausgabe von C. Czerny mit
genug befindet fich in einer neueren,
!
ebenfalls von Czerny metronomistrten Auflage derselben Ausgabe der Grad 80 angegeben, was darauf
hinweist, daß Czerny sich später eines ander» Metronoms bediente, oder
daß derselbe Metronom im Verlause der Jahre durch Eintrocknung des
Oehls, oder Abnützung der Federkraft matter gegangen). Als ich mir
in der nächsten Leclion die erwähnte Sonate vorspielen ließ, trug das
Fräulein das Adagio als ein Rll-gretto vor. Sie deshalb zurechtweisend,
antwortete sie mir, daß sie sich genau »ach der Angabe meines neu ange
schafften Metronoms gehalten habe. Ich untersuchte die Sache und fand
die Schülerin vollkommen in ihrem Rechte. Der Unterschied des Metronoms und des ihrigen war über lv Grad! Kein Wunder, wenn mein
Vertrauen zu den Metronomen, wie man sie im Allgemeinen zu kaufen
bekommt, einen neuen
Stoß erlitt.
Torrespoudeu).
Au« Leipzig.
<Die Messe und die Kunst.
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Feuilleton.
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Siegfried Wilhelm Dehn
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Bon Ludwig ReUstab,
tSortsihuiig
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und andere» ausgezeichneten Musikern verkehrte, an vielen Musikauf
ich glaub« auch an den Gewandhaus-Concerten
führungen
mit
seine« sicheren, kraftvolle» Eello thätigen Antheil nahm, fleißig Quartett
spielte u. s, w Auch mit Spohr und anderen berühmten Musikern, die
gelegentlich das Mufiktreiben in Leipzig auf kürzere »der längere Zeit
besuchten, kam er iu Beziehungen.
Dieser Aufenthalt in Sachsen gab ihm unerschöpflichen Stoff zu
heiteren und pikanten Erzählungen; er hatte sich wie den Plattdeutschen,
so den sächsischen Dialekt zu eigen gemacht, und die drollig altvaterische»,
aber kernigen Gestalte» mancher alten sächsischen Musiker toten ihm
un
abweisbare Themata zu Anekdote«, die der Erzähler, wir wollen es
zugeben, vielleicht oft mit sehr freier Phantasie variirte, die aber auch
den ergötzlichsten Eindruck nie verfehlten. E« sei un« gestattet, eine
Probe der zahlreichen scherzhaste» Geschichtchen mitzutheilen, von welchen
Dehn stets, bei heiterer Saune. »berfioß.
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Osterzeit eine Aufführung des Graun jchen..Tod Jesu,"
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Mai.
und Lustspiel, so wie in der
Mit heutigem Tage geht unsere dießjährige Jubilatemesse zu Ende.
Es ist eine .schwache Mittelmesse" gewesen, alle Welt beklagt sich darob.
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Dehn hatte Leipzig bezogen: ob er dort die Rechte eifrig studirte,
lassen wir dahingestellt sein, so viel aber ist gewiß, daß er die Mustk
mit aller Liebe und allem Eifer pflegte. Er setzte seine Studien, wie es
scheint, ernsthaft fort. Als einer feiner Lehrer wird der Organist Dröbs
genannt. Aus seinem eigenen Munde aber wissen wir, durch gelegentliche
Unterhaltungen, daß er viel mit Polenz, Schicht. Friedrich Schneider
Neue Gaste im Trauerspiel
Oper.
Autographesauetion.)
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Dieß schlechte Resultat ist zum Theil durch Ueberführung des Marktes
mit zu viel Waaren, namentlich falliten Massen", hervorgebracht wor
den. Auch hinsichtlich der freien Künste litt die Messe an Ueberführunz
Unsere Theaterdirection hatte mit der Concurrenz der
des Marktes
Bereiter-, Thier-, besonders Affen- und Taschenspielerbuden, ganz vorzugsweise aber der eine enorme Anziehungskrast für die Masse des süßen
unter Schicht's Leitung, veranstaltet worden. Einer der Mitspieler im
Orchester, ein Contrabassist, nach Art der Contrabässe von etwas grobem
Ton, und nach Art der Musikanten ein fröhlicher Gesell, war am Mittage
auf einem Kindtaussschmaus gewesen, und kam noch etwas in der Tem
peratur dieses Festes in den Concertsaal. Sein Zustand flößte zwar
einige Bedenken ein. ob er sehr tactfest pausiren und einfallen werde,
indeß setzte man sich doch darüber leichter hinweg, als über feine, für
eine Aufführung des Tod Jesu allerdings etwas auffallende Kleidung.
Er hatte eine prächtige, scharlachrothe Weste mit Goldstickerei an. die er
durch Zurückschlagen des offenen Fracks noch recht in s hellste Licht zu
setzen beflissen, und vielleicht nicht wenig stolz darauf war. Seine Solle
gen waren sehr betroffen über dieses Costüme sür die Eantate, und einer
derselben averlirte Schicht, der in den Noten kramte, von dem bedenkli
chen Ereigniß. Der alte ehrbare Kirchenmusik - Direktor rief höchst er
staunt in seinem sächsischen Dialect aus:
O Herr Je! Das ist wohl gar nicht möglich!' Wein der Augen
schein belehrte ihn. daß die Sache uicht
nur möglich, sonder» sogar
authentisch war. Ernsthast, aber gutmüthig, zog er den Delinquent«» auf
die Seile, und sagte ihm mit seiner Gewohnheit, den Mund etwas
schief zu zucken: .Herr Jesu«. M
was fangen Sie denn vor
Streich« an! Komme» mit so einer rothen West« hier in die Tod-JesuBuMhrung! Denken kie doch einmal «ach, wie würde denn d«S «»»>
sehen, wen« wir hier alle wollten solch« roth« Westen anziehen!"
Der heitere «indtmlstbesucher ließ sich di» Ermahnung wenig an»
fechten, und antwortet« im groben Tone seines Instruments:
.Ra Herr
Jesu«. Herr Direktor, e« würde den» doch immer noch besser aussehen,
als wenn wir all» so ein schief»« Maul zi«h«n wollten, wi« Sie!» «r
z»> dabei »ach Kräften ein« dazu.
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vornehmer»" Meßpöbels besitzenden Miß Julia Pastrana ausbündig
ernste Kämpft zu bestehen und zog, wenn die löbliche Direction mit
classischen Stücken" des Hähern Kalibers ins Feld rückte, z, B, Othello",
schlechterdings den Kürzern. Die geschwärzten Mannen des Circus Renz,
die reichbehaarte Wilde aus der mexikanischen Wüste", welche auch
Musik versteht und singt und tanzt, daß es -«ine Lust ist
zum Davon
laufen - gefielen mehr denn der Mohr von Venedig" und tragen den
Sieg, d. h. die vollen Häuser" davon. Nur die Oper zog noch, und
etwa das Lust- und Schauspiel. Bsn den Erfolgen der Frau Biardot-
Ssrne »vsc Senuöro vwleae« je m'slois, monsisur, mis «n routv
7 Thtr. IS Ngr,
poar kerlin, m»is
- Beethoven's Brief
(SS. Wien. 3, Zuli l»24)
Thlr. » Ngr.
Rouget de Sisk.
ein Brief vom Jahre l8Z9, Sä. Ehoisy le Roy 2 Thlr, 2 Rgr
Rossini, eigenhändiger Brief, 2 Thlr. (mit Adresse, aus welcher
letztern die Signatur noch einmal).
Schiller und Göthe waren
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austreten mußte, (Die Berichte aus Dresden lauten in derselben Weise
begeistert anerkennend über dieses einst so herrliche Gestirn, dessen Abendroth uns heute noch so in Entzücken versetzen kann )
Im Schau- und Lustspiele sahen wir unsern künftigen Heldendarsteller und ersten Liebhaber, den Frankfurter Künstler Kökerl i,,Reche
ster" u. s, w.) ; eine sehr versprechend- Erwerbung für unsere Bühne, da
der genannte Gast eine gute Anzahl vortrefflicher Eigenschaften hat,
wie sie gerade dem gegenwärtigen Vertreter des Rollenfaches, dem zur
Coulissenreißerei nur allzu geneigten schwerfälligen Wenzel, fehlten.
Der erste Liebhaber scheint uns zur Genüge ersetzt, ob Kokett als Held
sich auch so tüchtig erweisen wird, muß die Folge lehren. Doch hat er
schon mit Othello, Faust und andern tragischen Rollen gute Proben
gegeben. An seiner Seite gastirte Frl. Marie Michalesi aus Dresden
als ein sehr braves Gretchen ( Faust") und eine durchaus nicht von
Ressourcen (des Talents nämlich) verlassene" Waise von Lowood u. s, w.
Man spricht von einem Engagement derselben für unsere Bühne an
Stelle des Frl. Daun, die immer mehr Boden bei unserm Publikum
verloren hat.
Eine Koloratursängerin und eine zweite Primadonna traten letzte Woche
auf Engagement" nacheinander in den Opern Die Krondiamanten" von
Auber, und in den Hugenotten" auf; die erstere, Frl. v, Ehrenberg,
vom Hamburger Stadttheater, die letztere, Frl. Marie Mayer, eben
daher. Beide Sängerinnen find bereits für uns gewonnen, wie es heißt.
Der Erfolg in diesem ersten Auftreten war entschieden und entscheidend.
In der am 20, April stattgefundenen Autographen-Auktion von
H, Härtung trug, soweit Musik, Kunst und Literatur dabei in Betracht kom
men, Mozart den höchsten Preis davon, 19 Thlr. 29 Ngr.; es waren
italienische Briefe an seine Schwester, datirend 29, Mai 1770 in 4.
Jean Jacques Rousseau war durch einen zu Bienne 176Z geschriebenen,
mit den Worten beginnenden Brief vertreten! Lkssss Su Lsnwn Se
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Garcia sprach ich schon; ich habe noch zu erwähnen, daß dieselbe mit
reichen Ehren abging und schließlich noch ein drittes Mal als Rosine"
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fast gleich im Preise, von dem Ersteren ward der aus Jena 1792 datirende 2 Quartseiten lange Brief mit >0 Thlr. der Goethe'sche Brief,
gerichtet an Tarl August, Sii. Weimar >798, »ine Seite in 4,, mit
9'/z Thlr. erstanden,
- Lessing's aus Potsdam an Oberauditeur
Wilcke geschriebener Brief (I7ftZ) brachte es zu 9 Thlr, 29 Rgr.
Autographen von Opitz, Walter Scott, Voltaire. Winckelmann, Gellert.
Bürger wurden die drei Erster« mit ö Thlr, 4'/^ Thlr., 4^/z Thlr,. die
drei Letzter» mit ! Thlr. 3 Thlr, 2Z Ngr, und (Bürger) Z Thlr.
5V
19 Ngr, gekauft
KllMnatiM.
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Diese Bühne feierte am d. Mai durch die AufStille Wasser sind betrüglich" unbewußt, und
ohne vorhergehende Reclame eine Art Säcularfeier; es waren gerade an
diesem Tage Sl Jahre verflossen, als jenes zu seiner Zeit Epoche ma
chendes Lustspiel zum ersten Male über diese Bretter ging. Obwohl heule
l» manchen Theilen der Zahn der Zeit daran genagt, einerseits die
Plumpheit der Intrigue, anderseits durch em geistarmes Raffinement
zu sehr aus die Einfalt des PublicumS speculirt wird, hat es Devrient
trotz alldem durch Meisterschaft seiner Darstellung, die bis auf kleine Outranien, eine künstlerische genannt werden muß, verstanden, dieser Anti
quität Leben und Reiz zu verleiden und über die Klippen einer halben
Vom Ensemble, das
Jahrhundert altcn Komödie hmwegzuschiffen.
dießmal Manches zu wünschen übrig ließ, wollen wir blos des Remplayantcn des verdienstlichen Schauspielers Herrn Michaelis, den ein
vortheilhastes Engagement an die hannoversche Hofbühne ruft, Herrn
Karger erwähnen, der die Rolle des Lieutenants Waller spielte. Eine
angenehme Theatererscheinung von für diese Rolle ausreichenden Mitteln,
Temperament. Beweglichkeit und ein Heimischfühlen auf der Bühne
find vorhanden; auch ist das Organ ziemlich wohlklingend, nur leidet
seine Vortragsweise an Unrichtigkeit der Betonung und seine Aussprache
an Hätte; sie läßt zu sehr den norddeutschen Dialekt durchklingen. Sind
einige Provinzinanieren und die Schwerfälligkeit des Ganges abgelegt,
so wird Herr Karger gewiß seinen Platz ausfülle».
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(Carltheater.)
fühiung von Schröder's
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wohl die sorgenloseste, fröhlichste seines Lebens genannt werden mag,
Dehn verließ Leipzig, um noch einige andere Universitäten, nament
lich Jena und Heidelberg, zu besuchen. Er bat sich dort nur kurze Zeit
war seine Theilnahme nicht für Mufik allein, svndern sür mannigfache
aufgehalten. Der Grund ist uns unbekannt; allein wenn wir uns seine künstlerische Dinge lebendig. Auch der wissenschaftliche Drang, der in
Persönlichkeit vergegenwärtigen, wie er sich bald daraus in Berlin, wo ihm lag, machte sich schon damals vielfach geltend, wo seines Lebens
wir zuerst seine Bekanntschaft machten, darstellte, so wollen wir wohl Beruf »och nicht davon abhängig war; und das antiquarische Talent,
glauben, daß ein nicht zu strenger Gehorsam gegen die Universitätsbe- welches er in so hohem Maß« besaß, trat lebendig hervor. Namentlich
börden, vielleicht Pedellconsiicte, Mensurbetretungen und Sehnliches war er ein eifriger Sammler. So besaß er eine der erlesensten Kupferihren Antheil an der Verkürzung dieser Besuchszeit gehabt haben mögen. stichsammlungen, wobei das antiquarische Element, wie
man weiß, ein
In Bertin. wohin Dehn sich I82Z übersiedelte, betrat er die Ge so überwiegendes ist; in Musikalien, Büchern, folgte er der nämlichen
schäftslaufbahn feines Baters. Er wurde der schwedischen Gesandtschaft Richtung. Die feste Grundlage, die er in den alten Sprachen gel«gt. das
attachirt.
Ich habe in jener Zeit wohl nicht ganz seltene, aber doch Talent und der Fleiß, die er sür neuere zeigte, kamen ihm dabei trefflich
nur leichte, zufällige Berührungen mit ihm gehabt, auch war ich selbst zu statten. Das Italienische war ihm in schriftlicher Handhabung und
öfters auf längere Zeit von Berlin abwesend. Mit Bestimmtheit kann Gespräch ganz geläufig; in gleichem Maße das Französische und für die
Lektüre wenigstens das Spanisch« und Holländische. Zum Schwedischen
ich aber doch sagen, daß er, wenn auch seine amtlichen Geschäfte viel
Zeit in Anspruch genommen haben, der Musik ebenfalls einen große» führten ihn sein- amtlichen Geschäfte und er war dessen, wie des DäniTheil derselben widmete. Sein treffliches Cellospiel bewirkte, daß er allen scheu (eigentlich seine Muttersprache), wenn auch nicht zum geläufigen
Kreisen für Quartettaufführungen der willkommenste Gast war; sein Spreche«, doch zum Verständniß und BenuKung der Bucher und Schrift«»
lebhaftes, heiteres, geselliges Wesen war dabei eine sehr angenehme Zu- mächtig.
Wohl muß es als ei« wichtig», günstige Fügung des Schicksals bezeichnet
gäbe. Wo er zugegen war, stockte das Gespräch nie; er belebte es eben
so durch frische Auffassung der Gegenstände, die eben auf die Bahn
werde», daß er in Berlin damals auf Männer stieß, die in musikalischer
kamen, geistvolle Behandlung derselben in scherzenden, wie in ernsten Beziehung seine entschiedensten Führer werd«« tonnten.
Wir «eine»
Diskussionen. wie durch jene oben schon angedeutete Unerschöpflichst dabei »ich« Zelter, obwohl er auch diesem Manche« »«dankt habe« wird;
im Vertrag pikanter Anekdoten, durch scherzhaste Schilderungen und allein derselbe war theils durch sein Alter, theils durch langjährig«, ge
treffende eigen» Bemerkungen. Einfälle und Witzworte, Es war nichts wissermaßen diktatorische Meinherrschaft zu gewohnt, jüngere Musiker
gesellig Gesuchtes, Geglättetes
m seine« Wesen, eher etwa« Derbes, mu als Schüler, und seine Schule, zu sehr als uubedmgt von seiner
zuweilen sogar Schroffes; dennoch besaß er große Gewandtheit, und wenn Meinung abhängig zu betrachten,
um einem selbständig strebe»»««,
es ihm darauf ant««, eine jedem höheren Verhältniß der Gesellschaft bewußten Geiste genigen zu können,
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vollständig gewachsene Repräsentation. Auch schon in jener Zeit, welch«
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In der. verflossenen Samstag beim Prinzen Koburg stattgehabten glänzenden Evirke, die Ihre k> k, Majestäten mit Ihrer Gegen
wart beehrten, kamen nachstellende Piecen zur Aufführung' Romanze
aus der Oper: »Die Favoritin/' von Donizetti, gesungen von Carrion
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Nothleidenden in Indien bestimmt.
Phantasie skr das Violonceil von Servais, vorgetragen von Rover,
" Manschreibt
uns aus Paris: Eine eigenthümliche Soiree, in der
»t)ui je ««i«?«, Romanze aus der Oper: Der schwarze Domino." von Rubinstein. Tamberlick und Wieniaivski mitwirkten, wurde
hier von
Auber, gesungen». Frau Cbarton-Demeur. Couplets aus der Oper: Marco der Direktion des bekannten russisch-französisch.»
Journals Le Nord"
Spada." .La Macarenila," spanisches Rationallied v Aradier und La Ca- gegeben; dasselbe eröffnete damit ein sehr brillantes Etablissement
auf
lesera." andaluflsches Lied, gesungen von Carrion.
dem Boulevard de la Madelaine, welcher sich
s»>s ssuve snlin!"
zur Aufgabe macht, eine
Arie aus der Oper: Der schwarze Domino." von Auber, gesungen v.
nationale Verbindung zwischen Frankreich und Rußland herzustellen. Es
Frau Cdarton-Demeur. Concertstück für 2 Flöte», componirt und vor
hatte sich zu diesem Zwecke eine äußerst glänzende Gesellschaft eingefunden.
getragen von den Gebrüdern Franz und Carl Dopp ler. Lres/keM le
Rubin st ein hat am 2, Mai Abschied von uns genommen und in
« kslkii,»
p^nteksn mvsüs kollö s li»vesorckultsm s konv- glänzendster Weise seinen Ruf als Komponist und Pianist bewährt. Ich
ktr».-- ungarische Stationallieder. gesungen von Füredy Duett aus habe nie einen Saal, der vorzugsweise Künstler »nd Kritiker
enthielt,
der Oper: Die Puritaner," von BeUini. gesungen von Frau Cbarton«
in solcher Extase gesehen, aber in der Sonate von Bach, im Trio
von
Demeur und Herrn Eanion
Herr Hoscapellmeister Heinrich Proch
Mendelssohn übertraf der Künstler alles bis jetzt Gehörte. Der ungestüme
begleitete am Pianoforte.
Ruf baldiger Wiederkehr geleitete den im Triumphe scheidenden Künstler.
' Der häufige Mißbrauch Mit
" Mehrere namhafte
dem Titel Schüler des Mailänder
Provinzialstädte Frankreichs sind jetzt i» Noth
Conservatoriums". welcher von Musikern in Italien getrieben wird,
wegen Theaterdirectoren und in Gefahr, auf geraume Zeit ohne Theater
um
sich dadurch anzuempfehlen,
bat den Erlaß einer Verordnung des d. sein zu müssen,
Cultus- und Unterrichts-Ministenums hervorgerufen, womit die Annahme
' Der Direktor des Marseille«: großen Theaters hat Frau
Caroline
dieser Bezeichnung laut K 45 des betreffenden Reglements Niemanden
Duprez-Vanderheuvel als erste Sängerin auf 8 Monate zu 40,<wv
gestattet ist. der sich nicht mit dem Absolutorium über die abgelegten Frcs,
engagirt.
Endprüfungen auszuweisen vermag.
' Der letztjährige Zuwachs des
Britischen Museums an Mu
' Frau Garcia Viardot soll mit dem Nationaltheater in Pest sikali en beträgt 28k>l Piecen. Die Bibliothek vermehrte sich in der
einen Cyilus von Gastvorstellungen abgeschlossen haben,
selben Zeit (l. April 1857 bis dahin 1858)
um 20,244 Bände, von
* Mosentbal hat für die Widmung seines bei Cotta erschienenen denen 730 auf dem Wege der Schenkung erworben
wurden. 8l2 Zei
dramatischen Gedichts: Das gefangene Bild"
tungen wurden angeschafft.
Die Ausgaben betrugen 67,772 Pf. St.
an den König von Sachsen
das Ritterkreuz des sächsischen Albrecht-Ordens erhalten
sfür's nächste Jahr werden dieselben auf 79.275 Pf. St. veranschlagt).
' Ludwig
Ubland feierte in Tübingen am 2K, April seinen 71, Die Zahl der Besucher belief sich auf S2l,V34 gegen 301,714 im vorigen
Geburtstag. Die Liedertafel brachte dem Dichter ein Gesangständchen Jabre.
Lesezimmer hatten allein nicht weniger denn 94,370 Be
- Die
als Zeichen ihrer Huldigung.
sucher gegen 53.422 im Jabre I8SK! Unter den erworbenen
Hand
' Frau
von Bock-Sed röder-Devrient hat jüngst in Berlin in schristen sind die Familieupapiere des Geschlechtes Derer von Bentinck
einem Wobltdätigkeitscvneert Lieder von Schumann unt Schubert ge<
bemerkenswerth; es befindet sich in diesen unter Andern der schriftliche
sungen. Schumann's ..Ich grolle nickt", mußte sie aus einstimmigen Ruf Nachlaß des Grasen Bentinck. der niederländischer Gesandter
zu Aachen
wiederholen. Gttitb und Leidenschaft zeigte» sich in diesem Liede noch war (174^) und dem Prinzen Wilbelm IV. von Oranien
(1<>8l 1774)
sehr nahe stand. Unter den Autographen ist ein besonders schönes
im Lichtglanze. die Stimme aber ist im Erlöschen begriffen.
* Marschner hat seine
Schriftstück von der Hand Paolo Veronefe's.
neue Oper: Das Tvrsigschwert. oder
' (Die Oper in Italien.) Wenn
Hiarne der Sangerkönig" (Text von Wilbelm Grotbe) beendet. Am
man Rossini und Meycrbeer aus
27. Mai. als dem Geburtstage des Königs von Hannover, soll dieses
nimmt, beschränkt sich das gegenwärtige Repertoire der italienischen
Oper im Ganzen auf die Werke zweier Todten, Bellini und Donizetti,
neue Werk zum ersten Male ausgefübrt werden.
'
Ortlepp, der bekannte Dichter, ist. dem Magdeburger Eorre- und dreier Lebenden, Pacini. Mereadante und Verdi, Man würde sich
spondenten zufolge, jetzt Hauslebrcr der Kinder des bekannten Directors
aber febr täuschen, wenn man hierÄis auf Mangel
an Componisten
schlösse. Zu keiner Zeit hat es in
einer Seiltänzer-Gesellschaft. Herrn Wechmann.
Italien an solchen gefehlt
jetzt ist
' Man schreibt aus Weimar
deren Zahl wabrhast imposant, aber sehr wenigen gelingt es, sich
vom 3. Mai: Lißt kam von Berlin
Geltung
dier an. und wurde nach zweimonatlicher Abwesend«!
von seinen Schü- zu verschaffen. Man erschrickt förmlich. wenn man die Kataloge der
lern und Freunden auf ebenso herzliche als originelle Weise empfangen.
Opern-Composirioiien der letzten zehn bis fünfzehn Jahre durchfleht
Als Lißt in sein Hau» eintrat, empfing ihn die unsichtbare Musik seines und findet, wieviel seit Rossini's Verstummen, seit Bellini
» Tod ge
schrieben. publieirt, vergessen worden ist. Ganze Schaaren
Ebores An die Künstler." und seine sämmtlichen Svmphonien
und
von Compo
sympbonischen Dichtungen traten ihm in Gruppen als lebende
Bilder nisten stehen da. von denen man wenig, sehr wenig, nichts weiß, und
die doch alle ihre Spartiti auf die Bühne
entgegen. Zur Rechten empfingen ihn Faust. Gretchen und Mephisto
gebracht und Verleger dafür
gefunden haben. Wer hat. über die näheren und nächsten Kreise
zur Linken Dante. Francesca und Paolo in zwei gesonderten Gruppen,
hinaus,
Im Hintergründe tdromen die Ideale unter dem Glanz seines guten etwas von den zahlreichen Componisten gehört, die in der bezeichneten
Sterns, ibr zur Seite Orpheus und Prometheus. Eine vierte Gruppe Zeit bei dem einzigen Mailänder Verleger Ricordi ihre Opern heraus
bildeten die Festklänge. Mazeppa, Hunnenschlacht
Altavilla. Apolloni. Aspa, Baroni. Battista, Bergonzi.
(«ttilaj und Hungaria: gegeben haben
eine fünfte die Herolde und Bergfvnnhonie (Anachoret),
Boni. Boniforti. Braga, Butera, Buzzi. Buzzolli. Cagno«, Campiani,
denen sich be
reits Hamlet, als zwölfte spmpdonischc Dichtung, beigesellt hatte.
Als Carlini, Carlotti, Chiaramonte, Combi, Corbi, Dalla Baratt«, Degola,
der Künstlerchor schwieg, begrüßte Cornelius den Meister
Elia, Ferrari, Fontana. Foroni. Gabrielli, GaM, Gambim. Leoni, Litta
mit herzlichen
Worten im Namen seiner sämmtlichen Schöpfungen.
Lißt beginnt seine (wie Poniatowski und Azzolino vornehmer Dilettant) Maüpiero. MaThätigkeit schon heute mit einem Hosconcert, das
nufardi, Mariani, Mazzucato. Muzio, Nini, Pappalardo . Pedrotti.
zu Ehren der AnWesenheit des Erzherzogs
Stephan, des Großherzogs und der Groß. Pcrelli. Riotti. Rossi. Saaelli. Speranza. Torriani und mehrere andere!
Herzogin von Baden stattfindet. Morgen
gibt ihm der Neu-Weimar- Und solche selbst, die theils i» Italien etwas bekannter geworden find,
Verein unter dem Pristdim« Dingelstedt's ei« Festsouper
Die Auf- theils in Paris und London als Mufiklehrer sich eine Clientel erworben
südrung des .Rienzi" und .Cellini" ist durch die
Urlaubsreife der Frau haben, was wird von ihnen bleib«, ? Das Factum ist tief entmuthigend.
Milde gestört,
'
Der .Braunschwnger Minnergefangverein" unter «ewinz
Franz
Abt« theil» «it dem Kölner die Ehre, für den bevmftebenhen
Sommer
I« C««»ifsi»»
EM
»ach London gerufen zu sein. Derselbe gibt 12 Concerte in London
und erhält dasür 2V.0SV Thlr. Die Hälfte deS Reinertrages, welcher
nach Abzug der Kosten auf 4000 Thlr. geschätzt wird, hat er für die
' (Repertoire d,< k. » H°fb»rgtheaters.) Dienskg
hm
ll. Mai: .Die Räuber.' (Anfang: Halb 7 Uhr. Franz Moor: He»
Mittwoch den 12 : .Die Fräulein von St Chr," DonnersLewiusky.)
tag Ve« !Z : .«r»f «ff'?.' (Gräfin Rutland: Frla. Rudwff als »«ft.)
»er C»rL H-Rli»Der
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OCR Transcription:
Correspoudenz.
Aus Leipzig. 8 Mai.
! <Die Messe und die Kunst. Neue Gaste im Trauerspiel und Lustspiel, so wie in der
Oper. — Autographesauetion.)
Mit heutigem Tage geht unsere dießjährige Jubilatemesse zu Ende.
Es ist eine .schwache Mittelmesse" gewesen, alle Welt beklagt sich darob.
Dieß schlechte Resultat ist zum Theil durch Ueberführung des Marktes
! mit zu viel Waaren, namentlich „falliten Massen", hervorgebracht wor
den. Auch hinsichtlich der freien Künste litt die Messe an Ueberführunz
^ des Marktes Unsere Theaterdirection hatte mit der Concurrenz der
^ Bereiter-, Thier-, besonders Affen- und Taschenspielerbuden, ganz vor-
l zugsweise aber der eine enorme Anziehungskrast für die Masse des süßen vornehmer»" Meßpöbels besitzenden Miß Julia Pastrana ausbündig
! ernste Kämpft zu bestehen und zog, wenn die löbliche Direction mit
^ classischen „Stücken" des Hähern Kalibers ins Feld rückte, z, B, „Othello",
j schlechterdings den Kürzern. Die geschwärzten Mannen des Circus Renz,
die reichbehaarte „Wilde aus der mexikanischen Wüste", welche auch
Musik versteht und singt und tanzt, daß es -«ine Lust ist — zum Davon
laufen - gefielen mehr denn der „Mohr von Venedig" und tragen den
Sieg, d. h. die vollen „Häuser" davon. Nur die Oper zog noch, und
etwa das Lust- und Schauspiel. Bsn den Erfolgen der Frau Biardot-
> Garcia sprach ich schon; ich habe noch zu erwähnen, daß dieselbe mit
i reichen Ehren abging und schließlich noch ein drittes Mal als „Rosine"
! austreten mußte, (Die Berichte aus Dresden lauten in derselben Weise
i begeistert anerkennend über dieses einst so herrliche Gestirn, dessen Abend-
, roth uns heute noch so in Entzücken versetzen kann )
Google Translation:
Torrespoudeu).
Au "Leipzig. "May.
! <The Fair and the Arts. New guests in tragedy and comedy, as in the
Opera. - Autographesauetion).
As of today our daily dießjährige Jubilatemesse comes to an end.
It's "been a .schwache means fair, everybody complains that account.
This, bad result in part by conversion of the market
! with too much merchandise, including "bankruptcies masses", spawned wor
the. Also with regard to the liberal arts suffered the trade to Ueberführunz
had ^ Our market Theatre Direction with the concurrence of
^ Bereiter-, of animals, especially monkeys and sleight booths, all pre-
l preferably but the enormous power of attraction for the mass of sweet "Genteel" "Meßpöbels propertied Miss Julia Pastrana ausbündig
! for there are serious Fight and pulled when the laudable Direction with
^ Classical "pieces" of the caliber jays took the field, eg, B, "Othello"
j utterly worsted. The blackened men of Circus Renz,
rich hairy "Wilde from the Mexican desert", which also
understands music and sings and dances that - "Lust is ine - for these,
run - liked more than the "Moor of Venice" and wear the
Victory, ie the full "houses" Only the opera attracted nor thereof., And
about the pleasure and spectacle. Bsn the successes of women Biardot-
> Garcia I have already spoken; I have to mention that the same with
i ranging honor went off and finally a third time as "raisin"
! had to escape, (Reports from Dresden denominated in the same manner
i enthusiastic appreciation for this once glorious luminary whose evening
, Roth us today can thus enable delight)
Original Format
The type of object, such as painting, sculpture, paper, photo, and additional data
Newspaper
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
Correspondenz, Aus Leipzig
Subject
The topic of the resource
Pastrana in Leipzig
Description
An account of the resource
Pastrana in Leipzig
Creator
An entity primarily responsible for making the resource
Blätter für Musik
Source
A related resource from which the described resource is derived
Austrian National Library
Publisher
An entity responsible for making the resource available
Anno
Date
A point or period of time associated with an event in the lifecycle of the resource
1858-05-11
Relation
A related resource
IsVersionOf Blätter für Musik
Format
The file format, physical medium, or dimensions of the resource
pdf
Language
A language of the resource
German
Type
The nature or genre of the resource
Newspaper Article
Identifier
An unambiguous reference to the resource within a given context
18580511, <a href="http://anno.onb.ac.at/pdfs/ONB_mtk_18580511.pdf">Link</a>
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Germany
Leipzig
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